Jetzt ist es amtlich …

… Sabine ist offiziell Frehnerin, oder wie wir sagen würden: Fre(h)netikerin. 😉 Etwas komisch war es schon, die Berliner Wohnung so „abzumelden“, andererseits ist Frehne ja auch jetzt schon ein großes Stück unser Zuhause geworden.  Von daher war das nur ein logischer Schritt in unserem neuen Lebensabschnitt. In diesem Sinne fre(h)netische Grüße an alle Leser. 🙂 

Besitzer sind wir schon mal

Am 1. April 2017 sollte es soweit sein, die offizielle Übergabe des Grundstücks. Klar war, dass wir an diesem Wochenende auch unsere erste Nacht in dem neuem Heim verbringen werden. Und ja, so eine Nacht geht auch mal im Schlafsack auf dem Boden, aber so richtig toll ist es nicht. Aber ein Bett bekommen wir nicht in unser Auto. Jedenfalls nicht in dieses Auto. Und wenn man sich so im alten Haus umschaut, stehen da doch noch einige Sachen rum, die ein größeres Transportmittel notwendig machen. Also haben wir uns kurzerhand nach gebrauchten Transportern umgeschaut. Und siehe da, ein MB Vito, Baujahr 2006, nicht mal 200.000 km runter, sollte es sein. Meine Bedenken, mich beim Fahren mit dem Auto nicht wohl zu fühlen, waren bereits nach der ersten Runde um den Block beseitigt … fährt sich super. TÜV und Zulassung haben wir bekommen und konnten so am 31. März 2017 das Auto rechtzeitig abholen und mit allem Nötigen für die erste Nacht bepacken: Bett, Grill, Kühlschrank … naja, und noch so einiges mehr. 😉

Am Samstag ging es dann früh los zur Übergabe. Der Eigentümer mit Familie – insgesamt vier Generationen – waren auch schon da und so wurden die Formalien wie Zählerstände ablesen, noch den ein oder anderen Strom- und Wasseranschluss erklären und Schlüssel übergeben erledigt. Danach wartete noch eine wundervolle Überraschung auf uns: Wir bekamen Brot und Salz zum Einzug und auf die Übergabe wurde mit Sekt und leckeren selbstgebackenen Muffins angestoßen. Besser kann ein Start nicht sein. Wir waren beide echt gerührt und hoffen sehr, dass wir auch weiterhin Kontakt halten mit der Familie. Irgendwie stimmt die Chemie. 🙂

Ja, und dann war es endlich soweit: Nur wir zwei beide konnten ganz in Ruhe jede Ecke des Hauses und des Gartens und der Nebengebäude in Augenschein nehmen. Es hat sich super angefühlt, kein Stück fremd, sondern wie „unsers“. Dann haben wir mit dem, was wir hatten, das Haus eingerichtet: Bett aufgebaut, Kühlschrank gefüllt und etwas geputzt. Und dann kam auch schon die erste Besuchsanfrage … Peggy und Max wollten bei dem tollen Wetter eine kleine Motorradtour machen und haben uns spontan besucht. Nur gut, dass wir Grill und Kühlschrank da hatten. 🙂

Der erste Tag ging entspannt mit viel Sonne und frischer Luft vorbei und wir sind glücklich ins Bett gefallen.

Ein paar erste Bilder

Hier mal der Blick aufs Haus von der Seitenstraße aus. Neben dem großen Tor gibt es auch noch eine normale Tür, um auf den Hof zu kommen. Rechts sieht man schon die Scheune und den Hundezwinger … oder wie wir es nennen: das Kinderzimmer.

So sieht es aus, wenn man im vorderen Hofteil steht. Links ist der Eingang zum Haus und rechts ist die Doppelgarage.

Im vorderen Hof Richtung Seitenstraße.

Der Blick in den Hof rechts um die Ecke sieht noch etwas verwildert aus, aber im Frühjahr wird dies bestimmt eine schöne Wiese. Hinten links ist die Werkstatt und rechts die Scheune.

Die Scheune bzw. der Heuboden in Selbiger. Mal gucken, ob wir dafür mal Verwendung haben.

Im hinteren Ende der Scheune ist quasi ein größerer Saal, wo man bequem einige Autos trocken abstellen kann. Eine Einfahrt von der Strasse existiert über einen kleinen Zwischenhof auch.

Der vordere Teil des Stall besteht aus einer Sommerküche und ganz vielen Ställen für’s Getier.

Steht man am Ende des Hofes hat man wieder einen schönen Blick an der Scheune vorbei aufs Haus.

Der hintere Teil des Grundstücks besteht eigentlich nur aus einer rund 3000 qm großen Wiese. Genug Platz für Wickingerschach, Bogenschießen und diverse andere Aktivitäten. Auf jeden Fall aber groß genug, dass einem dort keiner mehr den Blick verbaut.

Noch mal ein Blick von der hinteren Ecke in Richtung Hof/Haus.

Rücklinks des Hofes guckt man auf die Nebengebäude, hier ist der ideale Platz für etwas Gemüse und die Lagerfeuerstelle.

Zur Hauptstraße hin ist dann auch nicht viel mehr los außer der Obstbaum-„Wiese“.

Wir haben uns entschieden

Jetzt ging alles auf einmal ganz schnell.

Wir sprachen mit dem Makler welchen Preis wir uns vorstellen und konnten uns dann mit dem Eigentümer auch einigen. Dann lernten wir diesen auch bei einem weiteren Besichtigungstermin kennen und nahmen dort nochmal genau Maß in allen Räumen für die weitere Planung.

Mit der Bank klärten wir noch die Konditionen und unsere geplanten Investitionen werden wohl in den Eigenkapitalanteil angerechnet, so dass wir einen halbwegs günstigen Zinssatz bekommen. Wir entschlossen uns für einen geringen Tilgungssatz und machen den Rest lieber über Sondertilgungen. So sind wir finanziell etwas flexibler. Jetzt warten wir nur noch auf die Zusage, die nächste Woche kommen soll.

Am Mittwoch geht es dann auch schon zum Notar und der Kaufvertrag wird beurkundet. Wenn dann nichts mehr schief geht, erfolgt die Übergabe am 1. April.

Aufregend …..

Frehne

Das Exposé las sich irgendwie toll. Ich zumindest war absolut begeistert.

  • 120 qm Wohnfläche
  • Ausbaureserve im Dachgeschoss
  • gut 7.000 qm Grundstück
  • gelegen am Dorfrand
  • Ende der 90er alles erneuert
  • Scheune
  • Garagen
  • wenig längerer Fahrtweg als zum alten Grundstück
  • keine Maklergebühren
  • sehr günstiger Preis

Wir waren etwas vor dem Termin vor Ort und sind das Grundstück schon einmal außen abgelaufen. Meine Güte, war das groß. Nur ein direkter Nachbar, der sein Grundstück allerdings hinter einer Hecke von riesigen Tannen hat. Auf der anderen Strassenseite noch ein Nachbar, aber vom Wohnhaus alles locker 50 Meter weg.

Dazu eine riesige Scheune, die das Haus daneben echt klein aussehen lässt. Dafür sah das Haus super in Schuss aus.

Wir schauten uns mit dem Makler alles an. Die Scheune hatte direkt am Hof eine kleine Sommerküche mit Ofen. Dahinter gibt es eine voll funktionsfähige Scheune. Ställe für Hühner, Schweine und Rinder, ein riesiger Heuboden mit Unmengen an Heu und der Abstellraum für die Trecker und Sabines Minibagger.

Es gibt noch zwei gemauerte Garagengebäude, wovon eines als Werkstatt genutzt wird. Nicht top, aber alles in gutem Zustand. Dazwischen teils gemauerte, teils mit Holz getrennte Schuppen.

Der erste Eindruck, als wir das Haus betraten …. es ist echt klein. Wie sich zeigte war die Ausbaureserve schon in den 120 qm enthalten. Der Grundriss – wie üblich – nicht ideal, das Bad geht z. B. direkt von der Küche ab. Aber alles trocken, ordentlich, beheizt. Rolladen vor den Fenstern, das Dach war gedämmt, die Heizung unten im Keller inklusive der Öltanks. Abwasser geht in eine biologische Kleinkläranlage, spart also Abwassergebühren. Das Dach hat eine Südausrichtung und ist damit ideal für Solarthermie.

Die Grundparameter schienen alle zu stimmen, wenn das Haus gefühlt nicht absolut winzig wäre. Wir hatten uns da etwas mehr vorgestellt, da wir ja auch zwei Arbeitszimmer benötigen, weil wir zukünftig oft von zu Hause aus arbeiten wollen/müssen.

Ich war noch immer begeistert, Sabine war mit der Größe sehr sehr unzufrieden. Es gab also noch Diskussionsbedarf.

Immobiliensuche

Wir hatten eigentlich keine wirklich klaren Vorstellungen, was wir suchen. Groß sollte es irgendwie sein. Etwas mehr Grundstück als vorher wäre auch schön und von Berlin irgendwie gut zu erreichen. Ruhig gelegen wäre toll, aber nicht ganz alleine im Wald. Etwas Platz für Zucchinis und Tomaten wäre dann noch ideal. Ein halbwegs schneller Internetanschluss war natürlich ein absolutes Muss. Leider keine Selbstverständlichkeit in Brandenburg.

Wir schauten uns Häuser in Berge, Lindow, Lögow, Herzberg, Sonnenberg an. Preislich alles immer eher an der oberen Grenze dessen, was wir ausgeben wollten. Problematisch an diesen Häusern war fast immer, dass noch sehr viel zu machen wäre, um für uns den passenden Schnitt zu bekommen. Alte Häuser haben sehr oft den Nachteil, dass der Grundriss nicht mehr heutigen Anforderungen entspricht und man in der Regel hier einen komplett neuen gestalten müsste. Mal war es dann noch eine vielbefahrene Strasse direkt am Haus, dann alte Nachtspeicheröfen, so dass man im bereits sanierten Haus alle Wände wieder hätte aufreißen müssen, um eine Heizung zu verlegen. Ein anderes Mal waren die Nachbarn irgendwie seltsam.

Am Ende wollten wir uns ein Haus anschauen, welches zwar bereits reserviert war, aber wir dachten wir versuchen es mal. Der Makler teilte uns allerdings mit, dass dieses definitiv schon weg wäre, schlug uns aber eine andere Immobilie vor.

Sabine war irgendwie der Meinung, dass ich dieses Haus schon einmal abgelehnt hatte, schickte mir das Exposé aber dennoch zu und sagte dem Makler aber auch, dass dies nichts für uns wäre. [Einschub Sabine: Christian hat es abgelehnt. ;-)]

Allerdings fand ich das Haus toll, konnte mich auch nicht erinnern, es jemals vorher gesehen zu haben. Also schnell den Makler angerufen und einen Termin vereinbart.

Wie alles begann …

Vor vielen Jahren haben wir uns eine ideelle Hälfte eines Hauses gekauft.  In den letzten drei/vier Jahren haben wir am Haus viel ausgebaut, den Garten gemacht und uns entschlossen, in nicht allzu ferner Zukunft aufs Land zu ziehen.

Letztendlich funktionierte dies alles mit unserem Miteigentümer nicht so, wie wir uns das vorstellten, so dass wir das Haus leider in die Teilungsversteigerung geben mussten, um hier wenigstens unsere monetären Verluste zu minimieren. Wir hatten die Hoffnung, es zu einem annehmbaren Preis zu ersteigern, aber auch dies sollte uns nicht gelingen.

Wir realisierten daraufhin, dass dies so nicht funktionieren würde. Die Gelder, die noch in das Haus zu investieren wären, um es für uns nutzbar zu machen, würden den Preis in jeder Hinsicht übersteigen. So beschlossen wir, diese Immobilie aufzugeben; beim erneuten Versteigerungstermin werden wir nicht selbst mitbieten.  Der Schmerz war und ist dennoch groß.

Das war aber nicht er einzige Verlust, der uns ereilen sollte. Kurze Zeit später informierte uns unsere Hausverwaltung in Berlin, dass unser Mietshaus und damit auch unsere Wohnung saniert werden. Bauarbeiten die nächsten Jahre, danach eine Miete, die wir uns nicht mehr leisten könnten … keine schönen Aussichten.

Allerdings wurde uns eine Mietaufhebungsvereinbarung angeboten, wenn wir bis 31. Januar 2018 ausziehen, welche uns noch eine halbwegs nette Entschädigung bringen würde.

Haus weg, Wohnung weg … nervlich waren wir am Ende.

Wir entschlossen nun, Nägel mit Köpfen zu machen. Das Geld aus der Mietaufhebungsvereinbarung und unser Erspartes sind eine gute Grundlage, um einen Neuanfang zu starten, wenn auch früher, als wir das jemals geplant haben.

Für uns war schnell klar, es sollte ein Haus sein und das noch dieses Jahr. Eine kleine Wohnung in Berlin soll aber auf jeden Fall noch sein, ganz ohne das dicke B geht es halt doch nicht.